Dienstag, 28. Oktober 2014

[Rezension] Die Seiten der Welt-Kai Meyer

Inhalt:
Furia Salamandra Fearfax ist eine Bibliomantin, zumindest ist sie in der weiten und niemals enden wollenden Bibliothek auf dem Landsitz ihrer Familie auf der Suche nach ihrem Seelenbuch, das die Magie der Bücher in ihr entfesseln soll. Sie weiß nicht, in welcher Gefahr sie schwebt, bis sie von mächtigen Feinden bedroht wird und um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten muss. Furia muss einen Kampf führen, gegen die Herrscher der Bibliomantik und manchmal auch gegen ihre eigenen Prinzipien.

Meine Meinung:
Kai Meyers fantasievolle neue Welt um und mit Büchern hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Alle Charaktere und Begebenheiten sind sehr gut durchdacht und entführen einen in eine völlig neue Welt der Bücher. Fesselnd wird Furias Geschichte erzählt, ein starkes junges Mädchen, das auf dem Weg zum Erwachsenwerden Dinge erfährt, die ihr ihr ganzes Leben verschwiegen wurden. Gemeinsam mit ihr entdecken wir die faszinierende Magie der Bibliomantik und es macht regelrecht Spaß die vielen liebevollen Kleinigkeiten und Details zu entdecken, die Kai Meyer in diese Welt eingebaut hat: Sprechende Leselampen und Insektenschwärme aus Buchstaben, auch eine Tapete, die in Bildern die Gedanken und Vorstellungen beim Lesen eines Buches widerspiegeln sind hier nichts ungewöhnliches. Obwohl man erwarten könnte, dass es sich hier eher um ein Kinderbuch handelt, wird es auch mal brutal und erschreckend skrupellos, passend zur Handlung und den Gefahren und Abenteuern, die Furia durchstehen muss um ihr Leben zu retten. So verbindet 'Die Seiten der Welt' Elemente für Jung und Alt und stimmt auch mal nachdenklich. Furia muss sich nämlich bald die Frage stellen, ob man die Vergangenheit verändern sollte, um die Zukunft zu beeinflussen.
Hinzu kommt die wunderschöne Gestaltung des Covers, ein Augenschmaus für jedes Bücherregal.

Fazit:
Perfekt für innige Bücherliebhaber, die sich liebend gerne eine magische Welt voller Bücher und bibliophiler Eigenheiten vorstellen. Für alle anderen ein zauberhafter Fantasy-Roman mit spannenden Abenteuern.

Sonntag, 12. Oktober 2014

[Rezension] Grimm:Die Schlachtbank-John Passarella

Inhalt:
In einem Wald nahe Portland werden menschliche Knochen gefunden die nur einen Schluss zulassen:
Der Mensch wurde zerlegt und sein Fleisch abgekratzt. Die Detectives Nick Burkhardt und Hank Griffin vermuten schnell, dass der Mörder kein Mensch, sondern ein Wesen sein muss, der seinen bestialischen Trieben nachgeht. Immer mehr Skelette tauchen auf und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn die Detectives müssen die entführten Menschen finden, bevor noch weitere für ein perfides Mahl geschlachtet werden können.

Meine Meinung:
Von Büchern, die auf Serien basieren, erwarte ich automatisch immer, dass sie ein nacherzählter Abklatsch und somit sehr oberflächlich und schlecht geschrieben sind. Hier war das nicht so. Die Geschichte spielt zwischen zwei Episoden und ist an die Geschehnisse der zweiten Staffel angepasst, sodass es definitiv von Vorteil ist, die Serie zu kennen. Es werden öfter mal Anspielungen auf bestimmte Ereignisse gemacht oder nur kurz Dinge in Bezug auf die Serie erwähnt, die sich Nicht-Serienschauer nicht selbst erschließen können. Für die Serienfans ist dieses Buch aber wie eine Bonus-Folge, denn Nick und Hank sind an einem komplett neuen Fall dran, in den Wesen involviert sind. Wer einen schwachen Magen hat, wird mit diesem Krimi nicht froh werden, denn es wird zwischendurch auch mal blutig und makaber. Verschiedene Handlungsstränge und Perspektiven ergeben am Anfang ein manchmal nicht durchsichtiges Netz (was allerdings nicht zu Verwirrung führt, sondern eher zu der Frage, wie alles zusammenhängt), das am Ende gekonnt zusammenläuft und aufgelöst wird. Ansonsten ist der Schreibstil eher unspektakulär und nüchtern, der Fall aber spannend und gruselig genug um ein paar unangenehme Schauder auszulösen.

Fazit:
Für Fans der Serie, die außerdem gerne lesen, eine nette Zugabe, etwa so wie eine zusätzliche Folge.

Montag, 6. Oktober 2014

[Rezension] Barfuß im Regen - Hannah Siebern

Inhalt:
Seit ihrer letzten Beziehung zu einem Mexikaner macht Janna einen großen Bogen um Männer. Ihr Vertrauen wurde missbraucht und sie kann ihre Angst kaum abschütteln. In der Uni trifft sie in einem neuen Kurs auf ihren Jugendfreund Josh, mit dem sie damals sehr eng befreundet war. Doch Josh versucht Janna immer wieder aus der Reserve und als die Umstände sie zu einem Umzug in seine Wohnung zwingen, kann sie sich seiner netten Art nicht mehr entziehen. Außerdem lauert die Vergangenheit immer noch in Jannas Gegenwart...



Meine Meinung:
Dieses Buch bietet zahlreiche Facetten, auch wenn der Klappentext auf eine klischeehafte Geschichte hindeuten könnte. Protagonistin Janna ist trotz ihrer schockierenden und schweren Vergangenheit ein starker Mensch, der eben nicht perfekt ist und trotzdem unglaublich sympathisch. Man kann nicht immer verstehen, warum sie etwas tut, aber genau das macht ihren Charakter liebenswert und realistisch, denn was ist im Leben schon perfekt? Josh erobert mit seinem ungewöhnlichen Charakter im Sturm die Herzen, nicht nur die der anderen Buchcharaktere, sondern auch die der Leser. Er scheut Konflikte, seit er im Kindesalter viel zu viele davon hatte, und wo ich persönlich komplett ausgerastet wäre, bleibt er vollkommen ruhig. Außerdem ist er unglaublich liebevoll, rücksichtsvoll und immer für Janna da, wenn sie ihn braucht. Sein Charakterbild ist völlig anders, als das typischer flacher Liebesroman-Helden. Die Thematik um Jannas Spanisch- Liebe bringt einen tollen südamerikanischen Flair in die Geschichte hinein. So fließen auch mal Mexiko-Eindrücke, Bräuche und spanische Sätze ein. Sobald ich mit lesen angefangen habe, konnte ich nicht mehr aufhören und habe das Buch fast an einem Stück durchgelesen, ohne dass es zu viel oder zu langweilig wurde. Man will einfach immer weiter lesen und weitere Aspekte dieses Buches miterleben: Freundschaft, Verletzlichkeit, Mut Neues auszuprobieren, Familiengemeinschaft und; was natürlich nicht fehlen darf; eine wundervolle Liebe.

Fazit:
Ein facettenreiches Jugendbuch, keinem Klischee folgend und sympathisch.